Der Verein „Dalschäfer“ ist aktuell der jüngste Verein in Kirnbach. Nach einigen Umwegen wurde er am 28. Januar 2023 durch eine Gründungsversammlung ins Leben gerufen. Mit der offiziellen Eintragung ins Vereinsregister beim Amtsgericht Freiburg erlangte der Verein zudem den Status der Gemeinnützigkeit.

Aber wie kam es dazu?

Ende 2021 musste der Kirnbacher Schäfer Robert Pachollek, der inzwischen verstorben ist, seine Herde aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Daraufhin übernahmen Sandy Fleig und Marc Berger gemeinsam mit weiteren Kirnbacher Schäfern die Betreuung der Tiere, um die Herde über den Winter 2021/22 zu bringen. Zahlreiche freiwillige Helfer aus dem gesamten Kinzigtal stellten ihre Arbeitskraft und Erfahrung im Umgang mit Tieren bereit, um zu unterstützen. Aus dieser gemeinschaftlichen Initiative entstand schließlich die Idee, die Herde sowie die Pflege und Offenhaltung der Flächen durch einen gemeinnützigen Verein weiterzuführen.

Aktuell umfasst die Herde rund 140 Tiere – darunter Schafe, Ziegen, Lämmer und Nachzucht. Der Verein bewirtschaftet etwa 20 Hektar Grünland, das sowohl aus öffentlichen als auch aus privaten Flächen in Kirnbach und Wolfach besteht, und trägt so maßgeblich zur Landschaftsgestaltung der Gemeinde bei.

Neben der Landschaftspflege produziert und vermarktet der Verein auch Erzeugnisse wie frisches Fleisch, Wurst, Wolle, gegerbte Felle und sogar Stallmist.

Derzeit liegt der Schwerpunkt der Vereinsarbeit auf dem Betrieb und der Erhaltung der Herde, der Bewirtschaftung der Flächen sowie der Optimierung von Abläufen und Arbeitsgeräten. Gemeinsam mit der Stadt Wolfach arbeitet der Verein außerdem an der zeitgemäßen und tiergerechten Umgestaltung des Winterstandorts im Grafenloch, Kirnbach. Für 2024 ist der Abriss und Neubau des bestehenden Stalls geplant.

Bis heute wurden über 2.000 Arbeitsstunden von etwa 30 freiwilligen Helfern geleistet, um den ganzjährigen Betrieb der Herde und die Renovierung des Stalls zu bewältigen – größtenteils in Handarbeit. Transportarbeiten wie Mähen, Mistabfuhr oder Futtertransport wurden bislang mit Privatfahrzeugen oder gemieteten Maschinen erledigt. Daher war die Anschaffung eines Traktors mit passendem Zubehör eine notwendige Investition für den Verein.